Eichenprozessionsspinner in Steinhagen unterwegs!

Auf Grund des Klimawandels und der damit verbundenen Temperaturerhöhung fühlt sich dieser Schmetterling mittlerweile auch in Deutschland so wohl, dass es in den letzten Jahren zu Massenvermehrungen gekommen ist. 

Die feinen Brennhaare der Raupen können sich bei Kontakt mit Widerhaken in der menschlichen Haut festsetzen und starken Juckreiz, Schwellungen sowie vereinzelt Asthmaanfälle verursachen.

Bitte nehmen Sie die Schilder ernst und betreten Sie nicht die abgesperrten Bereiche!



Wir raten dringend dazu, sich von den Raupen, deren Nestern und Häuten fernzuhalten. Auch sollten, etwa im heimischen Garten, keine Gegenmaßnahmen auf eigene Faust durchgeführt werden. Für das Entfernen der Nester im öffentlichen Raum beauftragen die Kommunen Spezialfirmen. Sofern ein Befall im privaten Garten oder Wald zu beobachten ist, sollten auch hier vom Eigentümer Spezialfirmen beauftragt werden. Ungeachtet dessen sollte das Ordnungsamt der zuständigen Kommune informiert werden, damit die befallenen Stellen von den Kommunen kartiert werden können.

In den Innenstadtbereichen, wo sich viele Menschen aufhalten werden die Nester durch Fachfirmen entfernt. Das ist auch in Steinhagen so. Dieses Jahr sind schon 21 Nester entfernt worden. Die Gemeinde kann aber nicht überall jedes Nest entfernen lassen. Das ist aus personellen und finanziellen Gründen einfach nicht möglich. In diesem Fall werden die befallenen Bereiche abgesperrt und Informationsschilder aufgestellt. Das gilt vor allem für private Wälder, in denen der Besitzer verantwortlich ist. 

Daneben besteht auch die Möglichkeit des gezielten Einsatzes von Bioziden. Dieser ist jedoch insbesondere vor Ausbildung der Brennhaare bis zum zweiten Raupenstadium sinnvoll – und dieses Stadium ist für dieses Jahr bereits abgeschlossen. Ein Abflämmen kommt wegen der Brandgefahr sowie der Thermik und des Verwirbelns der Härchen in der Regel nicht in Frage.

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schmetterling (Nachtfalter), der die Wärme und Trockenheit liebt. Auf Grund des Klimawandel und der damit verbundenen Temperaturerhöhung fühlt sich dieser Schmetterling mittlerweile auch in Deutschland so wohl, dass es in den letzten Jahren zu Massenvermehrungen gekommen ist. 

Wie der Name sagt, finden sich die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners hauptsächlich an Eichen, gelegentlich – insbesondere in starken Befallsjahren – aber auch an einigen anderen Baumarten, insbesondere an der Hainbuche. Befallen werden vor allem einzelnd stehende Bäume oder solche am Waldrand (besonders an der wärmebegünstigten Südseite). Die Eigelege der Eichen-Prozessionsspinner von 100 bis 200 Stück bestehen aus etwa einen Millimeter großen weißen Eiern. Die Raupen schlüpfen im Mai. 

Sie leben gesellig und gehen in Gruppen von 20 bis 30 Individuen im „Gänsemarsch“ auf Nahrungssuche, daher der Name „Prozessionsspinner“. Die älteren Raupen ziehen sich tagsüber und zur Häutung in Raupennester (Gespinste), die bis zu einem Meter lang werden können, am Stamm oder in Astgabelungen von Eichen zurück. Ab dem dritten Stadium entwickeln sich bei den Larven Brennhaare mit Widerhaken, die ein Nesselgift, das Thaumetopoein, enthalten. 

Ende Juni, Anfang Juli ist der Spuck erstmal wieder vorbei und die Raupen verpuppen sich. Im August schlüpfen dann die Falter. Diese sind völlig ungefährlich. In den wenigen Tagen ihrer Lebenszeit legen die Weibchen ihre Eier an Eichen ab. Im Mai des nächsten Jahres schlüpfen dann die Raupen und das Elend beginnt von vorne! – und der Zyklus oder Kreislauf beginnt von vorn.

Wenn ein Baum drei Jahre hintereinander befallen ist, können die Schäden durch Blattfraß so groß werden, dass der Baum nicht mehr zu retten ist. Aus diesem Grund ist Entfernung der Nester, auch für die Waldbesitzer sehr sinnvoll. 

Weitere Informationen gibt es u.a.
Infos vom Land NRW
Praxisleitfaden
Waldwissen
Wikipedia

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